Zahnmedizin

Viele Tiere entwickeln gerade mit fortschreitendem Alter Zahnstein. Zahnstein entwickelt sich aus mineralisierendem Zahnbelag (Plaque) und enthält neben Kalksalzen aus dem Speichel Futterreste, Schleimhautzellen und Bakterien. Der Zahnstein ist nicht nur ein kosmetisches Problem. Durch die bakterielle Besiedelung des Übergangs von Zahn und Zahnfleisch kommt es zu Entzündungsreaktionen, die den Zahnhalteapparat und die Zahnwurzel schädigen. Die Entzündungsreaktion drängt das Zahnfleisch zurück und führt so zu Zahnfleischtaschen, in welchen sich weitere Bakterien ansiedeln. Bei ausbleibender Behandlung kommt es zur nachhaltigen Schädigung der Zahngesundheit und des Kieferknochens, was mit Zahnschmerzen verbunden ist. Oftmals bleibt als einzige Therapieoption nur noch das Ziehen des Zahnes, damit das Tier wieder schmerzfrei kauen kann. Neben der Zahngesundheit beeinträchtig eine bakterielle Infektion der Zähne den Gesamtorganismus und kann zu Lungenentzündungen oder Herzklappenentzündungen führen.

Wir verfügen über zwei moderne Zahnstationen, mit denen das Grundproblem der Zahngesundheit – der Zahnstein – mittels Ultraschallgerät entfernt wird. Der durch Bakterien angegriffene, raue Zahnschmelz wird im Anschluss poliert und versiegelt. Besteht nach Abtragung des Zahnsteins Zweifel über die Zahngesundheit (Zustand des Zahnhalteapparat, Zahnschmelz oder der Zahnwurzel) und den langfristigen Erhalt des Zahnes, werden Dentalröntgenaufnahmen angefertigt. Nur wenn der Zahn nicht erhalten werden kann, wird dieser extrahiert. Neben der Allgemeinanästhesie kommt bei Zahnextraktionen eine Lokalanästhesie zum Einsatz. Die entstandenen Wunden werden anschließend mit Schleimhaut überdeckt und mittels resorbierbaren (selbstauflösenden) Fäden geschlossen. Während der Zahnbehandlung muss ihr Tier in Narkose gelegt werden. Jede Zahnstation ist mit einem beatmungsfähigen Inhalationsnarkosegerät ausgestattet und die Vitalparameter ihres Tieres (EKG, Sauerstoff- und Kohlenstoffidoxid-Sättigung der Atemluft, Temperatur, …) werden kontinuierlich überwacht. So wird das Narkoserisiko so gering wie möglich gehalten, was auch eine Zahn-OP bei älteren Patienten möglich macht.

Viele Katzen leiden unter einer resorptiven Störung des Zahnschmelzes (feline odontoklastische resorptive Läsion, FORL). Dabei ist oft nur eine Zahnextraktion heilend. Essentielle Voraussetzung ist dabei eine genaue Einschätzung des Schweregrades der Erkrankung, die mittels Dentalröntgen möglich gemacht wird.

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