Narkose / Anästhesie

Viele PatientenbesitzerInnen sorgen sich vor anstehenden Operationen am meisten vor dem Narkoserisiko. Vor jeder Narkose wird Ihr Tier untersucht, um das individuelle Narkoserisiko abschätzen zu können. Bei geplanten Eingriffen empfiehlt sich immer ein Blutbild inclusive Organparameter ihres Tieres zu erheben, um die Organfunktionen abschätzen zu können. Besteht der Verdacht auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung ihres Tieres, empfiehlt sich auch diesbezüglich eine kardiologische Abklärung. Am Tag des Eingriffs muss ihr Tier nüchtern sein (bis 8h vorher kein Futter, bis 2h vorher kein Wasser).

Gehen Sie vorher ausgiebig mit Ihrem Tier spazieren, damit die Möglichkeit besteht, Blase und Darm zu entleeren. Durch einen intravenösen Zugang wird je nach Eingriff und Patient eine tierindividuelle Menge an Injektionsnarkotika verabreicht. Wir verwenden immer eine Kombination mehrerer Narkotika, die synergistische (sich ergänzende) Effekte haben. Dadurch lässt sich die Menge eines jeden Wirkstoffes reduzieren und somit auch die unerwünschten Nebenwirkungen. Ihr Tier verfällt innerhalb von wenigen Sekunden in eine oberflächliche Narkose, die es ermöglicht eine endotracheale Intubation vorzunehmen. Dabei wird ein Schlauch (Tubus) in die Luftröhre eingeführt, der es ermöglicht bei Narkosekomplikationen den Patienten zu beatmen und Sauerstoff zuzuführen. Die Narkose wird nach erfolgter Intubation über Atemgas (Isofluran) aufrechterhalten.

Unsere Inhalationsnarkosegeräte entsprechen dem humanmedizinischen Standard, die eine passive und aktive Beatmung (Volumen- oder Druckkontrolliert) des Patienten ermöglichen. Um die Narkose so sicher wie möglich zu gestalten wird Ihr Tier fortlaufend überwacht und zusätzlich an ein Narkoseüberwachungssystem angeschlossen. Dieses System ermöglicht die Überwachung der Herztätigkeit (EKG), der Atemtätigkeit inclusive dem Sauerstoff- und dem Kohlenstoffdioxidgehalt der Atemluft, sowie der Körpertemperatur des Patienten. So sind bereits kleinste Änderungen der Vitalfunktionen detektierbar und die Narkose dementsprechend anpassbar. Viele Narkosen sind antagonisierbar, d.h. durch eine „Gegenspritze“ kann die Wirkung der Injektionsnarkotika aufgehoben werden und Ihr Tier somit aufgeweckt werden. Dieses Vorgehen findet vor allem bei kürzeren Eingriffen Anwendung.

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